1/6
It takes place when it doesn't

„Guten Tag, schön dass Sie es hierher geschafft haben! Wir werden nun die kommenden 20-30 Minuten gemeinsam verbringen. Wir werden währenddessen einen Rundgang durchs Gebäude unternehmen. Es gibt Übergänge wie beispielsweise das Verlassen eines bekannten Raumes und das Betreten eines neuen.“

„It takes place when it doesn’t“ ist ein spekulativer Rundgang durch ein altes Gebäude. Er bietet den Besucher_innen die Möglichkeit, in einer Session mit einer etwas anderen Wahrsagerin einen Blick in die Zukunft zu werfen; oder viel mehr in verschiedene mögliche Zukünfte. Die Weissagung als vormoderne Form der Prophetie war noch vom Geheimnisvollen umrankt - zeitgenössische Prognosen, die auf der sogenannten Szenariotechnik fussen, sind (zumindest vorgeblich) wissenschaftlich. Aber wie wissenschaftlich kann eine Zukunftsprognose schon sein?

„Sie werden Sachverhalte zusammenzuführen, versuchen das Kleinste mit dem Größten zu Verbinden und das Größte mit dem Kleinsten. Wir werden die Dinge von ihrem Platz wegführen um woanders zu beheimaten!“

Die Performance bietet die Möglichkeit, aktuellen linearen Erzählungen zu widersprechen und bestehende Prognosen aufzufächern. Prognosen werden hier als Gerüchte verstanden, die so oder auch anders (weiter)erzählt werden können. Figuren aus der Mythologie und Science-Fiction Literatur helfen, diesen anderen Blick auf die Realität einzunehmen. Ein persönlicher Termin kann gebucht werden, zum vereinbarten Zeitpunkt begeben sich die Teilnehmer_innen einzeln für ca. 40 Minuten mit der Performerin Hanna Steinmair auf eine Tour durch die Eingeweide der Alten Fabrik. Wie in einem Spiel gibt es verschiedene Levels. Die Teilnehmenden bestimmen den Verlauf des Rundgangs und der Zukunftsprognose maßgeblich mit.

"Wir werden die Welt als Modell erfahren und durch ihre vielen Zimmer wandern. Wir werden eine Möglichkeit finden das Chaos anzuerkennen und zu bündeln. Es geht darum, eine Spur zu veruntreuen und viele zu legen. Ich bin hier im Auftrag einer Initiatorin und Sie auch…“

Spekulativ-Performative Führung

CREDITS
Konzept: Rahel Kesselring
Texte: Kesselring & Steinmair
Performance: Hanna Steinmair
Licht, Nebel- und Windmaschine: Rahel Kesselring
Fotos © Michela Di Savino
Premiere: 15.05.2018, Alte Fabrik Rapperswil
weitere Führungen: 16. und 17.05.2018, Rapperswil

_